ESSAY-
Essay-
Der Pfad des friedvollen Kriegers -
(Orginal-
© Bernd Helge Fritsch
“Es ist niemals gar nichts los. So etwas, wie gewöhnliche Augenblicke gibt es nicht!”
Das ist die Kern-
Wie ich vermute, kennen viele Leser dieses Essay-
Getragen wird die Erzählung von den in Ich-
Es kommt selten vor, dass ein Film qualitativ der Romanvorlage entspricht. Im vorliegenden
Fall wurde im Film die Essenz des Buches wunderbar zusammengefasst und in großartigen
Szenen und Bildern zum Ausdruck gebracht. Es lohnt sich daher sowohl den sehr schwung-
Wie ein roter Faden zieht sich durch die Erzählung der Hinweis von Socrates, dass
vorerst der „Müll“ aus dem Geist zu entfernen ist, um sich für eine neue Lebens-
Während Socrates den Teekessel mit Quellwasser aus dem Wasserspender füllte, erklärte er: „Auch du, Dan, bist voll von unnützem Wissen. Du schleppst viele Informationen über die äußere Welt mit dir herum. Über dich selbst aber weißt du wenig.“
„Was hast du vor mit mir? Willst du mich vielleicht mit deinen Informationen füllen?“ protestierte ich.
„Nein, nein, ich will dich nicht mit neuen Informationen vollstopfen. Ich will dir
das „Körper-
Ich gab mir Mühe, nicht spöttisch zu grinsen. Dieser alte Tankwart wollte behaupten, dass meine Professoren unwissend seien und meine Collegebildung nutzlos!
„Klar Socrates, ich verstehe. Aber diese Idee, von deinem Körperwissen, die kaufe ich dir nicht ab.“
Er schüttelte den Kopf. „Dan, du magst dies und das verstehen – aber erkannt hast du nichts.“
„Sag mal, was soll das wieder heißen?“
„Verstehen, weißt du, ist eindimensional. Es ist ein Begreifen mit dem Intellekt. Das Ergebnis ist Wissen, wie du es hast. Erkennen hingegen ist dreidimensional. Es ist ein Begreifen mit dem ganzen Körper – mit Kopf, Herz und Instinkten zugleich. Die Voraussetzung dafür ist eine klare Erfahrung.“…
Unser „Wissen“ beruht gewöhnlich auf der dualen Funktion unseres Verstandes. Dieser
Verstand funktioniert nach einem bestimmten „Programm“, wie in den letzten beiden
Essay-
In einem Kapitel versetzt Socrates Dan in einen visionären Zustand in dem er die Welt, seine Mitmenschen und sich selbst aus einer höheren Warte beobachten kann (Szene in der Turnhalle, wo Socrates und Dan hoch oben auf den Stahlträgern der Halle sitzen). Dan kann die ständig kreisenden, freudigen und sorgenvollen Gedanken und Gefühle der Menschen wahrnehmen.
So erlebte ich alle Gefühle, ich hörte jeden Schrei aus der Not, hörte jedes befreite
Lachen. Alle Situationen des menschlichen Lebens lagen offen vor mir. Dies alles
spürte ich-
Die Welt war voll von Gedanken, die schneller umher wirbelten als der Wind, stets auf der Suche nach Ablenkung und Vergnügen, stets auf der Flucht vor Traurigkeit, vor dem Dilemma von Leben und Tod, stets nach Sicherheit strebend, nach dem Sinn des Lebens fragend; nach dem Glück suchend, nach der Lösung des Großen Rätsels forschend.
Die Menschen waren alle unterwegs auf einer verzweifelten Suche. Doch niemals erreichten sie ihr erträumtes Ziel. Das Glück wartete auf sie – nur um die Ecke. Aber die Menschen liefen immer daran vorbei. Schuld war ihr rastloser Gedankenfluss, ihre Ideen und Vorstellungen…
Ich hatte das Leid der Welt gesehen, die Situation des seinen Gedanken ausgelieferten Menschen. Ich war todtraurig. Es gab keinen Ausweg…
Es spielt keine Rolle ob Socrates, wie ihn Millman schildert, einer realen Person
entspricht. Jeder Mensch trägt einen „Socrates“ in sich. Millman nennt es das „Körperwissen“.
Jeder hat einen Weisheitslehrer, einen göttlichen „Krishna“ in sich, wie wir ihn
aus der Bhagavad-
Wir vertrauen viel zu sehr dem Inhalt unserer Gedanken. Doch unser Verstand, geprägt von unseren Genen, von unserer Erziehung, von der Gesellschaft, von unseren Wünschen und Ängsten kann die Wahrheit, die Schönheit und Fülle des Lebens, unser Sein, jenseits von Geburt und Tod nicht schauen. Er kann uns bestenfalls zeigen, dass wir nichts wissen.
Das versucht der Buchautor mit dieser Szene aufzuzeigen: (Seite 27)
Socrates fragt Dan: „Wo bist du?“
Dan antwortet: Wo soll ich sein? Natürlich „hier“!
Doch Socrates fragt und bohrt weiter: „Wo ist hier?“
Und das Spiel geht so weiter:
Dan: „In diesem Büro in der Tankstelle“
„Wo ist diese Tankstelle?“
„In Berkely.“
Socrates fragt immer weiter: „Wo ist Berkely?“ u.s.w.
Und Dan antwortet anfangs geduldig, später ungeduldig:
„In Kalifornien“, „In den Staaten“, „auf der Erde“, „im Sonnensystem“, „im Universum“.
„Und wo“ grinste Socrates, „ ist das Universum?“
„Woher soll ich das wissen?“
„Ja, das ist der springende Punkt. Du kannst es nicht wissen, und du wirst es niemals wissen. Das zu wissen ist unmöglich. Du weißt also nicht wo das Universum ist, und folglich weißt du nicht wo du bist. Tatsache ist, du kannst überhaupt nichts wissen wo etwas ist. Du kannst auch nicht wissen wie etwas ist oder wie es entstanden ist. Alles ist ein Rätsel.“
Socrates besann sich einen Moment. „Meine Unwissenheit beruht auf dieser Erkenntnis. Deine Erkenntnis beruht auf Unwissenheit. Ich bin ein spaßiger Narr! Du bist ein ernsthafter Esel!“
Dieses Frage-
Socrates: „Dein Denken ist das illusorische Ergebnis einfacher Hirnvorgänge. Es wuchert-
„Socrates“ flehte ich. Soll ich mir etwa den Kopf abschneiden, nur um das Denken loszuwerden?“
„Das wäre eine mögliche Therapie“ grinste er, „aber sie hat unangenehme Nebenwirkungen. Das Gehirn ist ein Werkzeug mit dem wir allerhand anfangen können. Es kann Telefonnummern speichern, es kann mathematische Gleichungen lösen und Gedichte ersinnen. So arbeitet es für den Rest unseres Körpers, fast wie ein Traktor. Aber was ist, wenn du nicht mehr aufhören kannst zu denken, wenn dir dauernd mathematische Gleichungen oder Telefonnummern einfallen und deine Gedanken unaufhörlich um Erinnerungen kreisen, ohne dass du es willst? Das ist nicht mehr dein Gehirn, das funktioniert, sondern dein Denken, das ziellos umherschweift. Dann bist du der Sklave deiner Gedanken und dein Traktor rast steuerlos durch die Gegend.“
Der erwachte Mensch hat erkannt, dass die Welt mit ihrer unendlichen Weite und Weisheit nicht mit dem Verstand fassbar ist. Doch wir können über den Verstand hinausgehen, indem wir vorerst zu unterscheiden lernen, was vergänglich und was unvergänglich ist. Die unendlich vielfältigen Erscheinungen kommen und vergehen. Ebenso ist der Mensch, solange er nur diese äußeren Erscheinungen kennt und an ihnen hängt, dem Werden und Vergehen unterworfen. Erst wenn er sich mit seinem unvergänglichen „Selbst“ verbindet, erlangt er Weisheit und Unsterblichkeit.
Hell, aber verborgen wohnt das Selbst im Herzen
Alles, was sich bewegt, atmet oder sich schließt, lebt im Selbst.
Es ist die Quelle der Liebe und mag durch die Liebe erfasst werden,
aber nicht durch das Denken.
Es ist das Ziel des Lebens, erreiche dieses Ziel!
Mundaka-
Welche Vorschläge „Socrates“ anbietet, um uns von den Zwängen unseres Verstandes
zu befreien, um in die Freude des „Jetzt“ einzutauchen und andere Anregungen um sich
mit dem „Selbst“ zu verbinden, werde ich im nächsten Essay-